Atempädagogik
Kursinhalt
Kennenlernen von atempädagogischen Interventionen im Gruppensetting, in der Einzelarbeit sowie Grifftechniken auf der Behandlungsliege
Mehr als 2000 Jahre reicht das Wissen über die Wirkungskraft unseres Atems zurück. Uralte östliche Traditionen, wie z. B. Yoga oder Qi Gong, haben sich seit jeher mit dem Menschen in seiner Ganzheit beschäftigt. Moderne Formen der Atemtherapie und Atempädagogik in den westlichen Ländern gehen u. a. auf den Psychologen Cornelius Veening, Dr. Johannes Schmitt, bekannt als Atemschmitt“ und Ilse Middendorf zurück. Aus unterschiedlichen Atemschulen heraus haben Schüler:innen dieser großen Atemlehrer:innen die Arbeit weiterentwickelt.
Die Atemfunktion ist bekanntlich die einzige vegetative Funktion im menschlichen Organismus, die wir aktiv beeinflussen können. Die körperliche, seelische und geistige Verfassung des Menschen spiegelt sich unwillkürlich in seinem Atembild wider. Im klinischen Kontext wird Atempädagogik daher als ein neurophysiologisches Regulationsverfahren bezeichnet, das sich positiv auf die Atemfunktion und regulativ auf das gesamte Neurovegetativum auswirkt.
Nicht nur bei Menschen, die an Atembeschwerden wie Long-Covid oder COPD leiden, sondern auch bei Menschen mit chronischen Schmerzen und psychischen Belastungen bringen atempädagogische Behandlungen Linderung. Die Interventionen helfen bei Funktionsstörungen des Nervensystems ebenso, wie bei speziellen Belastungssyndromen und Dysfunktionen des Bewegungsapparates. Auch Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen lernen über die Arbeit mit dem Atem, besser mit ihrer Krankheit und den Symptomen umzugehen.
Durch gezielte Interventionen – immer unter Berücksichtigung des Körper- und Atembildes des/r Klient:innen/Patient:innen - werden Flexibilität der Gelenke, Elastizität von Muskeln und Faszien gefördert, Nerven mobilisiert und der vagale Tonus stimuliert. In der Folge entwickelt sich ein individueller und situativ reagibler Atemrhythmus. Vielfältige regulative Prozesse werden initiiert und körperliche Beschwerden verbessert. Es entstehen Durchlässigkeit und Wohlspannung (Eutonus). Lebensqualitäten wie z. B. Vertrauen, Ruhe, Standfestigkeit, Spontaneität und Freude können (wieder) erfahren werden.
INHALTE:
Mit achtsamen Wahrnehmungs- und Bewegungsübungen wird die Empfindungsfähigkeit für den Körper und den Atem der Kursteilnehmer:innen geschult.
Die Teilnehmenden lernen atempädagogische Interventionen für die Gruppe (im Sitzen, Stehen, Liegen und in Bewegung) kennen.
In der Behandlungsarbeit auf der Liege werden unter Berücksichtigung des Körper- und Atembildes Behandlungsgriffe demonstriert. Im Anschluss wird untereinander geübt und die Wirkungen am eigenen Leib wahrgenommen. Es kommt zu einem sogenannte „Atemgespräch“ zwischen den Händen der Behandler:in und dem Atem des Behandelten. Ein verbaler Austausch schließt die Einzelarbeit auf der Behandlungsliege ab.
Akadem. Adempädagogin
Yogalehrerin
Fortbildung für Ärzte, Physiotherapeuten, Masseure und med. Bademeister, MTF, Heilpraktiker, med. Masseure, Heilmasseure und Intressierte.
Kursart
2-Tages-SeminarKursdauer
zweitägig
Tag 1: 09:00 - 17:30 Uhr
Tag 2: 09:00 - 16:30 Uhr
Hinweis
Bitte bequeme Kleidung, warme Socken und eine Decke mitbringen.
ZIELGRUPPE: Ärzte, Physiotherapeuten, deutsche Masseure, MTF, Heilpraktiker, med. Masseure, Heilmasseure, Altenfachbetreuer, Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Psychotherapeuten, Palliativpflegepersonen, Auszubildende dieser Berufsgruppen und Interessierte